Augustinerkloster Erfurt
Die gotische Klosteranlage des evangelischen Augustinerklosters aus dem Jahre 1277 ist ein einmaliges Baudenkmal mittelalterlicher Ordensbaukunst. Sie ist durch die Lehrjahre Martin Luthers geprägt und hat auch heute ihren Reiz nicht verloren. Zwischen 1505 und 1511 lebte Martin Luther hier als Mönch. Am 2. Juli 1505 wurde der junge Jurastudent Luther bei Stotternheim, vor den Toren Erfurts, von einem schweren Gewitter überrascht. In seiner Todesangst rief er die Heilige Anna an und gelobte: "Ich will ein Mönch werden". Bereits am 17. Juli begibt er sich ins Kloster der Augustiner-Eremiten und begann mit dem Bibelstudium. Die Bibliothek des Klosters gehört zu den bedeutendsten kirchlichen Büchersammlungen in Deutschland. 2008 wurde der Grundstein für den Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Klosterbibliothek gelegt. Im Februar 1945 fanden hier 267 Menschen den Tod, die im Keller der Bibliothek Schutz vor den Bomben gesucht hatten.
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